Senioren – Internetcafe – Pückler
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Medienpreis 2011

am 28. Dezember 2022
in Was bisher geschah
 Verleihung der Medienpreise 2011 
 der drei Tageszeitungen im Landkreis Schwäbisch Hall 
 im Rahmen des 
 Empfangs der Wirtschaft 
 am 26. Mai 2011 in der Gemeindehalle Fichtenberg 

 Laudatio auf den ersten Preisträger 
 das Internet-Café des Graf-Pückler-Heims Gaildorf, 
 gehalten von Klaus Michael Oßwald, Redaktionsleiter der 
 RUNDSCHAU für den Schwäbischen Wald / Der Kocherbote 




 Liebe Gäste, 

 im Namen der drei Tageszeitungen im Landkreis Schwäbisch Hall 
 darf ich überleiten zur 13. Verleihung der Medienpreise im Rahmen 
 des 13. Empfangs der Wirtschaft. Wir – nämlich meine Kollegin 
 Tanja Kurz vom Haller Tagblatt, mein Kollege Andreas Harthan vom 
 Hohenloher Tagblatt und ich – werden ihnen in den folgenden 
 Minuten beweisen, dass die Zahl 13 für uns alles andere als eine 
 Unglückszahl ist. Denn unsere diesjährigen Preisträger sind 
 Glücksfälle für unser Gemeinwesen, jede ihrer engagierten Taten ein 
 Gewinn. 

 Als Preisträger werden, wie es die drei Zeitungsverlage einmal 
 formuliert haben, „sehr engagierte Menschen ausgewählt, die den 
 Redaktionen in ihrer journalistischen Arbeit im Landkreis Schwäbisch 
 Hall besonders auffallen, die Mut beweisen, prägend für unseren 
 Landstrich sind, Visionen haben oder auf ein bemerkenswertes 
 Lebenswerk zurückblicken“. 

 Wir wollen Sie nun nicht weiter auf die Folter spannen und gleich zur 
 Tat schreiten. 

 Als wir im vergangenen Jahr die Ehre hatten, verdiente 
 Persönlichkeiten mit dem Medienpreis zu ehren, war einer unserer 
 heutigen Preisträger gerade mal eine Woche alt. Offiziell zumindest. 
 Denn die Vorarbeiten für die beispielhafte Initiative, die wir heute 
 Abend auszeichnen wollen, haben schon Monate vorher begonnen. 

 Ich spreche vom Gaildorfer Internet-Café für Senioren, das der 
 Kreisseniorenrat in Kooperation mit dem Graf-Pückler-Heim als dritte 
 Einrichtung dieser Art in unseren Breiten ins Leben gerufen hat. 
 Daraus erwachsen ist eine wunderbare Mischung aus professioneller 
 und ehrenamtlicher Seniorenbetreuung. 

 Dem multitalentierten Unruheständler Uli Braxmaier, der sich als 
 Koordinator des Projekts engagiert, ist es auf Anhieb gelungen, zehn 
 ehrenamtliche Mentoren um sich zu scharen: Wolfgang Baur, Rolf 
 Bohn, Heidi Bühler, Gabriele Fürter, Horst Kolbe, Uwe Kronmüller, 
 Lenore Lübke, Gerhard Merz, Rolf Müller und Wolfgang Schick. Und 
 nun konnte, wie sich der rührige Heimleiter Bernd Feucht damals 
 ausdrückte, die „spannende Reise“ beginnen. 

 Sechs PC-Arbeitsplätze waren durch die „Graf von Pückler und 
 Limpurg’sche Wohltätigkeitsstiftung“ gesponsert worden, um die 
 Installation hatten sich René Schaaf und die Azubis der Firma HEM 
 verdient gemacht – um alles andere das Mentoren-Team, das 
 angetreten war, um den reiferen Jahrgängen in Stadt und Land die 
 Angst vor der Computer-Maus zu nehmen. 

 Der Start war furios, das Interesse enorm. Die Gruppe bestach durch 
 eine bemerkenswerte Pressearbeit. Schnell war die Vereinbarung 
 verworfen, das Internet-Café jeden Monat einmal zu öffnen. Uli 
 Braxmaier, erfahrener Techniker und Informatiker, und seine im 
 Umgang mit moderner Kommunikations-Technologie ebenso 
 versierten Mitstreiter erklärten sich spontan bereit, den Senioren 
 Woche für Woche mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. 

 Seit Beginn des Projekts ist die Teilnahme an den wöchentlichen 
 Treffen für alle Senioren frei – auch für Nicht-Heimbewohner. Die 
 Atmosphäre ist familiär, eine Mischung aus Kaffeeklatsch und 
 kurzweiligem Seminar. Dazwischen wird viel gelacht. Und vor allem: 
 Niemand muss sich schämen, wenn einmal Erlerntes vergessen wurde. 
 „Jeder wird individuell dort abgeholt, wo er im Moment ist“, lautet die 
 Maxime. Leistungsdruck ist ein Fremdwort. 

 Mancher Betreiber eines Internet-Cafés für junge Leute würde vor 
 Neid erblassen, schaute er an einem Mittwochnachmittag im Pückler-
 Heim vorbei - so „cool“ ist dort die Atmosphäre! 

 Bis zu 20 Teilnehmer scharen sich an manchen Tagen rund um 
 Rechner, Tastaturen und Monitore. Dazu zählen einige „Stammgäste“, 
 die inzwischen ein eigenes E-Mail-Postfach haben und ihre „Mails 
 checken“ möchten. Momente der Rührung gibt es, wenn wieder eine 
 Nachricht vom Sohn aus Afrika da ist. Wenn man Neues aus der alten 
 Heimat im Osten erfährt, die Jahrzehnte lang hinter dem „Eisernen 
 Vorhang“ unerreichbar schien. Wenn man mit jahrelang nicht mehr 
 gesehenen Freunden Lebensgeschichten über das weltweite Netz 
 austauschen oder ihnen eigene Gedichte zukommen lassen kann. 
 Wenn man – zumindest virtuell – noch einmal auf „Weltreise“ gehen 
 darf ... 

 Was ihnen von weiten Teilen der Kommunikations-Branche leider 
 immer noch vorenthalten wird, erfahren die Senioren im Pückler-
 Heim: Sie dürfen wieder teilhaben an neuen Entwicklungen, erleben 
 den Begriff Gemeinschaft neu, werden ernst genommen, geistig  
 gefordert. Und sie spüren, dass da jemand ist, der sich Zeit für sie 
 nimmt. Sichtbare Zeichen dieses neu gewonnenen Lebensgefühls: 
 Manche Café-Besucher haben sich inzwischen ein eigenes Notebook 
 zugelegt, um auch außerhalb der Öffnungszeiten üben zu können. 

 Dass die Mentoren mit Herz bei der Sache sind, lässt sich bei einem 
 Besuch unschwer erkennen. „Wir reißen hier nicht Stunden runter“, 
 wie einer der Ehrenamtlichen unlängst seinen Einsatz auf den Punkt 
 brachte, „wir haben selber Spaß dabei!“ Und vor allem viel Freude, 
 wenn sie wieder einem ihrer Schützlinge nicht nur neuen Lebensmut 
 vermitteln konnten, sondern auch das Gefühl, nach wie vor ein 
 vollwertiger Mensch zu sein. 

 Manchem der teilnehmenden Senioren hat diese wertvolle Einrichtung 
 neuen Schwung gegeben. Und ihnen unmissverständlich signalisiert: 
 Das Abstellgleis – auch wenn dieser Begriff nur im übertragenen Sinn 
 gebraucht wird – ist etwas für ausrangierte Lokomotiven! Menschen 
 haben dort nichts zu suchen! 

 Wer nun auch diese Freude im gemeinsamen Surfen mit unseren 
 älteren Mitbürgern spüren möchte, ist eingeladen, sich dem Team um 
 Uli Braxmaier anzuschließen. Die Mentoren freuen sich über jeden 
 neuen Mitstreiter – ebenso über Sponsoren, die das beispielhafte 
 ehrenamtliche Engagement unterstützen. 

 Eben dieses große Engagement erinnert uns an zwei liebenswerte 
 Menschen, die als wahre Wohltäter in der Geschichte der Stadt 
 Gaildorf und des Limpurger Landes einen Ehrenplatz haben: Graf 
 Gottfried und Gräfin Adele von Pückler-Limpurg. Sie haben ihr 
 gesamtes Vermögen in eine  Stiftung eingebracht, die ihren Namen 
 trägt und die solche wertvollen Einrichtungen wie das Internet-Café 
 ermöglicht. Die beiden hätten sicher ihre helle Freude an diesem 
 Projekt – so, wie sich heute Matthias Rebel freut, der als 
 Geschäftsführer der Stiftung das Vermächtnis des gräflichen Paares 
 pflegt. 

 Erinnern wir uns zum Schluss an die anerkennenden und 
 aufmunternden Worte von Professor Dr. Reiner Blobel. Der 
 Vorsitzende des Kreisseniorenrats hatte zur Eröffnung des Internet-
 Cafés den Machern attestiert: „Sie haben genau das Richtige getan!“ 
 Lieber Herr Professor Blobel, ich hoffe, dass Sie es mir nicht übel 
 nehmen, wenn ich diesen Satz auch auf unsere Entscheidung beziehe, 
 den Medienpreis 2011 an das Internet-Café des Graf-Pückler-Heims 
 Gaildorf zu verleihen. 


 (Klaus Michael Oßwald, 26. Mai 2011) 

Klaus Michael Oßwald; Uli Braxmaier;

Folker Förtsch; C. Sylvia Weber; Uli Braxmaier;

Mentoren und Gäste bei der Preisverleihung

Mentoren und Gäste bei der Preisverleihung

Mentoren und Gäste bei der Preisverleihung

Artikel und Bilder mit freundlicher Genehmigung der Rundschau

Mentoren und Gäste auf der Treppe von Schloss Hof, Österreich.

Dies ist natürlich eine Fotomontage. Die Idee dahinter ist, Ihr Interesse zu wecken. Wenn Sie so etwas selbst einmal erstellen möchten, sprechen Sie uns im Internet-Cafe an. Wir freuen uns darauf.

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